Dora Nord

Mundenheimer Straße 245

Dora Nord betrieb ein Wäschegeschäft in Ludwigshafen. 1938 wurde sie nach Zbaszyn in Polen deportiert. Sie ging mit ihrem Vater zurück in ihre alte Heimatstadt Dukla. Ab 1941 verliert sich ihre Spur.

Biografie

Informationen von Enkelin Doris Diamant Siebert, Mannheim, 2010

 

Dobre Hinde Nord, geborene Händler, kam am 23. März 1881 in Dukla (Galizien, damals ein Teil Österreich-Ungarns) zur Welt. Sie wurde Dora genannt. Im Jahr 1905 zog sie mit ihrem Mann Mayer Nussin Nord nach Ludwigshafen, wo auch ihre fünf Kinder geboren wurden. Ihr Mann verstarb bereits 1919 vermutlich an Tuberkulose. Da sie die Familie versorgen musste, half sie ihrem Vater Leib Moses Händler, der 1906 oder 1907 seinen Kindern nach Ludwigshafen gefolgt war, im Altwarenhandel.

 

Von 1922 bis 1933 wohnte Dora mit ihren Kindern und dem Vater in der Wredestraße 38. Mit einem Wäschegeschäft bestritt sie den Unterhalt der Familie. 1929 starb ihre älteste Tochter Gerda. Später zog sie mit ihrer Familie in die Mundenheimer Str. 245, wo sie fünf Jahre lang lebte.

 

Am 28. Oktober 1938 wurde Dora Nord im Zuge der so genannten „Polenaktion“ nach Zbaszyn in Polen deportiert, zusammen mit ihrem Vater, ihrer Tochter Rosl Kessler und der Nichte Selma Händler. Gemeinsam mit ihrem Vater ging sie 1939 in ihre alte Heimatstadt Dukla. Ab 1941 fehlte jegliche Spur von Dora. Das Internationale Rote Kreuz erklärte sie am 8. Mai 1945 für tot.

Der Stolperstein für Dora Nord wurde am 2. April 2011 vor dem Wohnhaus in der Mundenheimer Straße 245 verlegt.