Robert Neuberger

Fußgönheimer Straße 44

Robert Neuberger wuchs in Ruchheim auf und war als Apotheker in Ludwigshafen tätig. Er wurde 1940 von Mannheim aus nach Gurs deportiert und von dort in das KZ Auschwitz, wo er ermordet wurde.

Biografie

Recherchiert von Willi Kern, Ruchheim, 2008

 

Robert Neuberger wurde am 5. September 1891 als Sohn von Samuel Neuberger und seiner Ehefrau Bertha, geborene Wahl, in Ruchheim geboren. Der Vater war Tabakkrummenhändler. In den Einwohnerbüchern für den Landbezirk Ludwigshafen von 1928/29 und 1931/32 erscheint der Vater als Samuel Neuberger, Ruchheim, Futtermittelhandlung und Düngemittel. Sie wohnten in der Fußgönheimer Straße 44. Hier wuchs Robert Neuberger in dem gut gehenden Geschäft seines Vaters mit Getreide und Futtermittel auf.

 

1914 bis 1918 erweiterte Samuel den Handel, wobei er Gelbrüben und anderes Gemüse in Ruchheim aufkaufte und an Konservenfabriken vermittelte. Die Ware wurde auf der Bahn in Oggersheim oder Flomersheim verladen. Samuel lieferte auch Futtermittel nach Maxdorf zum Gänsestopfen.

 

Robert Neuberger erlebte dieses Geschäftsleben als Kind und Jugendlicher wohl mit. Vermutlich besuchte er die katholische Volksschule Ruchheim, da die jüdische Schule 1896 wegen mangelnder Schülerzahlen aufgelöst worden war. Vor 1921 heiratete er Manda Mayer aus Iggelheim.

 

Robert Neuberger siedelte nach Ludwigshafen um, ab 1921/22 nachweisbar in den Adressbüchern der Stadt Ludwigshafen, zunächst als Assistent, Maxstraße 67, dann als Apotheker, Postplatzdrogerie, Gräfenaustraße 88; es folgte 1940 Prinzregentenstraße 33 und schließlich der Umzug nach Mannheim B 7, 7. Am 22. Oktober 1940 wurde er von Mannheim in das Lager Gurs nach Frankreich deportiert. Er wurde im Konzentrationslager Auschwitz ermordet. Sein Name ist auf dem gläsernen Gedenk-Würfel der Stadt Mannheim zu finden.

Der Stolperstein für Robert Neuberger wurde am 12. März 2008 vor dem Haus in der Fußgönheimer Straße 44 in Ludwigshafen-Ruchheim verlegt.