Rosl Kessler

Mundenheimer Straße 245

Rosl Kessler war in Ludwigshafen geboren und aufgewachsen. Am 28. Oktober 1938 wurde sie ausgewiesen, konnte aber von der polnischen Grenze nach Deutschland zurückkehren. Sie ging zunächst nach Dänemark und flüchtete von dort nach Schweden, wo sie bis an ihr Lebensende blieb.

Biografie

Informationen von ihrer Nichte Doris Diamant, Mannheim, 2010

 

Rosl Nord wurde als Tochter des aus Polen stammenden jüdischen Ehepaars Dora und Mayer Nussyn Nord am 26. Mai 1914 in Ludwigshafen geboren. Hier wuchs sie auf und lebte bei der Mutter in der Wredestraße 38, 1933 zogen sie in die Mundenheimer Str. 245.

 

Am 28. Oktober 1938 wurde sie mit ihrer Familie an die polnische Grenze nach Zbaszyn gebracht. Da sie über 18 Jahre alt war, aber keinen eigenen Pass besaß, wurde sie nach Deutschland zurückgeschickt. Nachdem Rosl bei Familie Kessler in München untergekommen war, bekam sie durch Freunde der Familie ein Visum für Dänemark. Sie heiratete dort am 21. Juni 1940 Karl Kessler.

 

1943 wurden beide gemeinsam mit vielen anderen jüdischen Einwanderern in der Nacht auf kleinen Booten nach Schweden übergesetzt. Am 27. Februar 1944 brachte sie im schwedischen Helsingborg ihre Tochter Judith zur Welt. Dort blieb sie bis zu ihrem Lebensende. Rosl starb am 11. November 2007 im Alter von 93 Jahren.

Der Stolperstein für Rosl Kessler wurde am 4. April 2011 vor dem Wohnhaus in der Mundenheimer Straße 245 verlegt.