Selma Händler

Mundenheimer Straße 245

Selma Händler war in Ludwigshafen geboren und aufgewachsen. Sie spielte und unterrichtete Klavier und Violine. Am 28. Oktober 1938 wurde sie ausgewiesen und zur polnischen Grenze nach Zbaszyn gebracht. Sie flüchtete nach Russland, wurde dort verhaftet und deportiert. 1942 starb sie an Typhus in Usbekistan.

Biografie

Informationen von ihrer Nichte Doris Diamant, Mannheim, 2010

 

Selma Händler wurde als Tochter von Viktor und Dvora Händler am 8. Januar 1907 in Ludwigshafen geboren. Zwei Jahre zuvor waren ihre Eltern von Dukla (Polen) nach Deutschland gekommen.

 

Selma wuchs im Kreis einer großen Familie auf und war schon früh an Tuberkulose erkrankt. Sie erhielt in Ludwigshafen eine musikalische Ausbildung und gab später Klavier- und Geigenunterricht im Hinterhaus des Wohnhauses ihrer Eltern in der Maxstraße 64.

 

Während Selmas Eltern und fast alle Geschwister 1933/34 nach Palästina auswanderten, blieb sie aufgrund ihrer Krankheit und ihres Wunsches nach weiteren musikalischen Studien in Deutschland und der Schweiz. Im Oktober 1938 kehrte sie aus der Schweiz nach Ludwigshafen zurück und wohnte bei ihrer Tante Dora Nord in der Mundenheimer Straße 245.

 

Am 28. Oktober 1938 wurden Selma, ihr Großvater Moses Leib Händler, ihre Tante Dora Nord und ihre Cousine Rosl nach Zbaszyn (Polen) deportiert. Ein Jahr später flüchtete sie nach Warschau, später hinterließ sie eine Spur nach Russland. Hier wurde sie verhaftet und nach Sibirien deportiert. 1941 kam Selma nach Majri, Usbekistan, erkrankte dort an Typhus und starb im Januar 1942.

Selma Händler – ein akustischer Stolperstein von Birgit Baltes, SWR 2

Der Stolperstein für Selma Händler wurde am 4. April 2011 vor dem Wohnhaus in der Mundenheimer Straße 245 verlegt.