Heinrich Hirsch

Bismarckstraße 78

Heinrich Hirsch war Polstermeister und hatte ein Geschäft in der Ludwigshafener Innenstadt. 1940 wurde er in das Lager Gurs deportiert. Von dort kam er in das Lager Noé. 1943 starb er im Krankenhaus von Toulouse.

Biografie

Heinrich Hirsch wurde am 10. Dezember 1874 als viertes Kind von Emanuel Hirsch, Soldat und Handelsmann aus Roxheim, und Elisabeth Hirsch, geb. Herold, aus Ruchheim in Ruchheim geboren. Seine Mutter starb kurz nach seiner Geburt und hinterließ noch drei weitere kleine Kinder.

 

Heinrich Hirsch heiratete 1910 Eugenie Steiermann aus Biblis. In den Adressbüchern der Stadt Ludwigshafen wurde er von 1909 bis 1911 als Dekorateur, wohnhaft Schillerstraße 7, aufgeführt. Ab 1917 firmierte er mit seinem Halbbruder Markus Hirsch unter „Gebrüder Hirsch, Dekorateur, Geschäft für Leder- und Polsterwaren“, Bismarckstraße 59. Seine Wohnung befand sich in der Bismarckstraße 53. Das gemeinsame Geschäft der Gebrüder Hirsch erschien ab 1938 nicht mehr; stattdessen nur noch „Heinrich Hirsch, Polstermeister“. Der Wohnsitz war bis 1940 in der Bismarckstraße 78.

 

Am 22. Oktober 1940 wurde Heinrich Hirsch mit seiner Ehefrau Eugenie Hirsch von Ludwigshafen in das Lager Gurs deportiert. Von dort kamen beide in das Lager Noé. Von Heinrich Hirsch kennen wir das Transportdatum: 28. Februar 1941. Am 21. April 1943 brachte man ihn, wahrscheinlich todkrank, in das nahe gelegene Hospital von Toulouse, wo er fünf Tage später, am 26. April 1943, umkam.

Der Stolperstein für Heinrich Hirsch wurde am 13. Mai 2014 vor dem Wohnhaus in der Bismarckstraße 78 verlegt.