Hedwig Kaufmann

Von-der-Tann-Straße 8

Hedwig Kaufmann wurde im Oktober 1938 nach Bentschen/Zbaszyn ausgewiesen. Sie gelangte nach Deutschland zurück und lebte einige Jahre in Aschaffenburg. Im April 1942 wurde sie nach Izbica deportiert und dort oder in einem der in Nähe eingerichteten Vernichtungslager ermordet.

Biografie

Hedwig Emanuel wurde am 16. Dezmber 1893 in Friedberg geboren. Am 12. September 1927 heiratete sie den Schuhmacher Meyer Kaufmann. Zwei Jahre später, am 17. August 1929, bekam das Paar den gemeinsamen Sohn Martin.

 

Sie wohnten in der Von-der-Tann-Straße 3 und 8. Vermutlich war die Familie arm und Meyer hatte seine Werkstatt in einem Zimmer in der Wohnung.

 

Am 28. Oktober 1938 wurden alle drei nach Zbaszyn (Bentschen) deportiert. Hedwig kam über mehrere Stationen im September 1939 nach Aschaffenburg, wo sie schon seit 1894 gelebt und ihre Kindheit verbracht hatte. Dort lebte sie bis April 1942. In ihrer Einwohnermeldekarte stand, dass Meyer Kaufmann zu dieser Zeit wieder in seiner Heimatstadt Wilna wohnte. Über den Sohn Martin war leider nichts vermerkt.

 

Am 23. April 1942 wurde Hedwig nach Izbica in Polen deportiert. Izbica war ein Sammelpunkt für die Transporte in die Vernichtungslager Belzec und Sobibor. Es ist anzunehmen, dass Hedwig entweder in einem dieser Vernichtungslager oder mit tausenden anderen Juden in Izbica und Umgebung ermordet wurde.

Der Stolperstein für Hedwig Kaufmann wurde am 13. Mai 2014 vor dem Wohnhaus in der Von-der-Tann-Straße 8 verlegt.