Leib Moses Händler

Mundenheimer Straße 245

Leib Moses Händler war 1906 aus Polen nach Ludwigshafen gekommen. Er betrieb einen Altwarenhandel in der Arnulfstraße. Am 28. Oktober 1938 wurde er ausgewiesen und zur polnischen Grenze nach Zbaszyn gebracht. Er ging zurück in seine ehemalige Heimatstadt Dukla. Danach verliert sich seine Spur.

Biografie

Informationen von Händlers Urenkelin Doris Diamant, Mannheim, 2010

 

Der jüdische Zündholzmacher Leib Moses (oder auch Moses Leib) Händler wurde am 3. Januar 1858 im polnischen Dukla geboren. Anfang des 20. Jahrhunderts verließ er gemeinsam mit seiner acht Jahre älteren Frau Pessel Polen und kam 1906/7 nach Ludwigshafen, wo auch zwei seiner Kinder, Viktor Händler und Dora Nord, gemeinsam mit ihren Familien eine neue Heimat gefunden hatten.

 

Leib Moses Händler betrieb einen Altwarenhandel in der Arnulfstraße. Nach dem Tod seiner Frau 1922 zog er zu seiner bereits verwitweten Tochter Dora in die Wredestraße 38. Ab 1933 wohnten Leib Moses Händler und Dora Nord in der Mundenheimer Str. 245. Zu diesem Zeitpunkt verließen sein Sohn und die meisten seiner Enkelkinder Deutschland.

 

Am 28. Oktober 1938 wurde der Achtzigjährige im Zuge der so genannten „Polenaktion“ nach Zbaszyn in Polen deportiert, zusammen mit seiner Tochter Dora Nord und den Enkelinnen Rosl Kessler und Selma Händler. Mit seiner Tochter Dora gelangte Leib Moses Händler 1939 noch in seine ehemalige Heimatstadt Dukla. Von dort erhielt die Familie die letzten Lebenszeichen. Seit 1941 gab es keine Spuren mehr von ihm und seiner Tochter. Das Internationale Rote Kreuz erklärte ihn zum 8. Mai 1945 für tot.

Der Stolperstein für Leib Moses Händler wurde am 4. April 2011 vor dem Wohnhaus in der Mundenheimer Straße 245 verlegt.