James Todtmann

Geibelstraße 71

James Todtmann war zu Beginn der 1930er Jahre führendes Mitglied der SPD in Ludwigshafen. Zwischen 1934 und 1938 wurde er dreimal für mehrere Monate verhaftet. 1939 gelang ihm schließlich mit seiner Familie die Flucht nach England.

Biografie

James Todtmann wurde am 25. August 1895 in Crossen an der Oder geboren. Während des Ersten Weltkriegs war er Kriegsfreiwilliger und von 1916 bis 1919 in englischer Kriegsgefangen­schaft. Für seinen Einsatz wurde er mit dem Ehrenkreuz, EK II, ausgezeichnet.

 

Seit dem 1. Juli 1930 war er Werbeleiter und Redakteur der SPD-Zeitung „Pfälzische Post“ in Ludwigshafen, im Vorstand der SPD und ehrenamtlicher Vorsteher der Arbeiterwohlfahrt. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde er 1933 entlassen. Im Oktober 1934 wurde er wegen „Hochverrats“ zusammen mit anderen sozialdemokratischen Führern verhaftet und war bis zum 10. März 1935 im Gefängnis in Ludwigshafen. Am 11. Juni 1935 zog er mit seiner Familie von Ludwigshafen nach Mannheim, wo er sich wie viele andere in der größeren Stadt sicherer wähnte. Bis 1936 war er Leiter der Ortsgruppe Schild im Reichsbund jüdischer Frontsol­daten. Die vermeintliche Anonymität der Großstadt half ihm leider nicht. Wegen „Devisenverge­hens“ wurde er vom 4. Juli 1938 bis zum 20. Oktober 1938 verhaftet. Schon kurz nach seiner Entlassung wurde er in der Folge der Reichspogromnacht wie viele Leidensgenossen vom 10. November bis zum 21. Dezember 1938 im KZ Buchenwald erneut inhaftiert.

 

Am 1. März 1939 gelang ihm mit seiner Familie die rettende Ausreise nach London. Von dort wanderten sie 1947 in die USA aus. James Todtmann starb in den späten 1970er Jahren vermutlich in New Hope in Pennsylvania.

Der Stolperstein für James Todtmann wurde am 16. März 2016 vor dem Wohnhaus in der Geibelstraße 71 in Ludwigshafen-Friesenheim verlegt.