Hanna Langstaedter

Prinzregentenstraße 26

Hanna Langstädter wurde 1940 im Alter von vier Jahren mit ihrer Familie nach Gurs deportiert. Dort wurde sie vom jüdischen Kinderhilfswerk OSE gerettet und von einer französischen Familie adoptiert.

Biografie

Recherchiert von Gerhard Kaufmann

 

Hanna Langstädter wurde am 21. Juni 1936 als Tochter von Siegfried und Flora Langstädter in Karlsruhe geboren. Ihr Vater war als Lehrer in Venningen tätig. 1938 zog die Familie nach Ludwigshafen um.

 

Am 22. Oktober 1940 wurde Hanna Langstaedter mit ihren Eltern und ihrem Bruder Heinz in das Internierungslager Gurs in Südfrankreich deportiert. Sie wurde von der jüdischen Organisation OSE befreit, in einem Kinderheim versteckt und 1942 von einer französischen Familie adoptiert. Ihre Familie ereilte ein schlimmeres Schicksal. Der Vater wurde im Oktober 1942 in Marseille ermordet, die Mutter und der Bruder im September 1942 in Auschwitz.

 

Hanna blieb in Frankreich, heiratete und bekam drei Kinder. Sie hat später nie über ihr Leben vor der Adoption gesprochen. Ein Leben lang hatte sie Angst, wenn sie die deutsche Sprache hörte oder Menschen in Polizei- oder Militäruniform sah.

Der Stolperstein für Hanna Langstaedter wurde am 25. Oktober 2020 vor dem Wohnhaus in der Prinzregentenstraße 26 verlegt.