Jakob Rummer

Valentin-Bauer-Straße 5

Jakob Rummer war Elektriker und Mitglied der KPD. Wegen seiner Beteiligung am Widerstand wurde er mehrfach in „Schutzhaft“ genommen. Im „Strafbataillon 999“ kämpfte er ab 1943 unter anderem in Griechenland.

Biografie

Recherchiert von Felix Mayer

 

Jakob Rummer wurde am 6. Juli 1903 als vierzehntes Kind einer Arbeiterfamilie in Ludwigshafen am Rhein geboren. Er lernte Elektriker, wurde 1920 Mitglied im „Deutschen Metallarbeiterverband“. 1930 trat er der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) bei.

 

Nachdem Hitler 1933 an die Macht kam, beteiligte Rummer sich an vielen Flugblattaktionen gegen das Regime, wofür er mehrere Male in „Schutzhaft“ geriet. 1935 wurde er zu eineinhalb Jahren Gefängnis verurteilt und nach seiner Haft 1936 ins KZ Dachau gebracht, wo er mit anderen Genossen eng zusammenarbeitete, bis er 1939 entlassen wurde. Nach seiner Entlassung musste er sich täglich bei der Ludwigshafener Polizei melden, und er fand wieder Arbeit in seinem alten Beruf als Monteur. Nun konnte er sich erneut mit Kameraden treffen, unter anderem mit Verbindungspersonen zur „Lechleitergruppe“. Die Gerichtskosten in Höhe von 547,62 Reichsmark, damals ein Vermögen, wurden Jakob Rummer vom Lohn gepfändet.

 

Als der Widerstand nicht nachließ, wurden Mitglieder vor allem in Ludwigshafen verfolgt und inhaftiert. Rummer kam 1943 ins „Strafbataillon 999“. Hier baute Rummer eine Widerstandsgruppe auf, die sich gegenseitig motivierte, und so überlebten viele das Strafbataillon. Er wurde nach Griechenland verlegt und nach der Teilkapitulation von den Engländern in ein ägyptisches Lager gebracht, wo er bis Januar 1947 bleiben musste. Im Juli kehrte Rummer zurück nach Deutschland. Er bekam sofort Arbeit, engagierte sich als Betriebsratsvorsitzender und im Vorstand der Innungskrankenkassen. Er blieb aktiv bei der Kommunistischen Partei (zuerst KPD, danach DKP). Mit Eintritt in den Ruhestand gab er seine Ämter auf. Bis ins hohe Alter hielt er Vorträge über seine Erfahrungen im Widerstand, KZ und Strafbataillon, vor allem bei Jugendgruppen. Jakob Rummer starb am 12. Dezember 1997 im Alter von 94 Jahren.

Der Stolperstein für Jakob Rummer wurde am 30. November 2012 vor dem Wohnhaus in der Valentin-Bauer-Straße 5 verlegt.